Ein Abschied mit Freunden

Es ist Samstag und die Zeit verstreicht wie im fluge. Heute ist es so weit und wir erlösen Jürg von der holzigen Kiste in der er nun seit fast 5 Jahren ausharren muss.

Zuvor jedoch holen wir im Mouries noch unseren bestellten Wein ab. Dieser ist jedoch anders als wir dachten nicht bereits in Flaschen abgefüllt und verkorkt, sondern wird von einer der jungen Mädchen im Auftrag von Manoli in Wasserflaschen aus Glas abgefüllt. Dies dauert natürlich seine Zeit und so tranken wir noch einen Wein zusammen.

Bevor wir jedoch weiter fuhren brachten wir die Flaschen zuerst nach hause in den Kühlschrank und sind gespannt ob diese die Reise in die Schweiz überstehen werden.

Nach einem kurzen halt im Supermarket mit einer Kassiererin die nicht rechnen konnte , Kosten 12 Euro ich gebe 25 da sie auf 20 nicht rausgeben kann und sie gibt mir 22 Euro zurück, ich interveniere und versuche sie auf den Fehler aufmerksam zu machen jedoch schickt sie mich fort da viele Kunden warten,  also machten wir uns dann auf den Weg in die Ayos Fokas.

Unsere Gurke von Mietauto hatte zwar ein wenig Mühe und musste oft in den 1. Gang schalten jedoch schaffte es die Strecke ohne stehen zu bleiben.

Es ist bewundernswert wie grün nun alles ist und wie gross die Bäume mittlerweile bereits sind, vor allem wen man bedenkt das dieser Teil vor 13 Jahren komplett abbrannte.

Wir sahen die Ayos Fokas schon vor weitem, allerdings auch die vielen Autos welche da parkten, dies sei aber normal versicherte uns Ammersa vor allem am Samstag und Sonntag. An diesen Tagen kommen nämlich viele Festland Griechen für ein Wochenende auf die Insel was erklärt warum es sooo viele Autos hat.

Nach dem feinen Essen in der übervollen Taverna Kiria Kali, mit den in Acryl gemalten wunderschönen neuen Bilder von den bereits verstorbenen Kira Kalli und Kirio Manolis, machten wir noch eine kleine Pause am Strand. Wie auch in Molos ist dieser sehr sandig aber hat auch immer wieder Stellen mit Steinen. Da es heute schon den ganzen Tag Windstill ist ist das Wasser allerdings alles andere als erfrischend.

Um halb 7 machten wir uns dann auf in die Ayos Pantelemonon, eine kleine Kirche zwischen Pefkos und der Ayos Fokas, dort haben wir nämlich mit unseren Freunden abgemacht um Jürg den Winden der Insel zu übergeben, neben dem Profet Elias war dies einer seiner Lieblingsorte was verständlich ist wen man die Aussicht betrachtet.

Dies gestaltete sich jedoch schwieriger als angenommen, da der Wind in leider ausblieb. Als jedoch Eleni ihm zu Ehren noch einen Liter Rotwein und Rosen verstreute und dabei weinte kam der Wind auf einmal und trug die Asche fort, so als hätte er darauf gewartet nochmals etwas zu trinken. Mir war es so als ob ich das schelmische Lachen von Jürg hören würde im Wind und dabei sah ich sein Gesicht vor mir, jenes als es im noch gut ging und er mit Brigitte die Insel genoss . Ich weiss viele mögen mich nun für eine Spinnerin halten und dies abtun als Hirngespinst aber dies half mir von ihm Abschied zu nehmen. Zwar kämpfte ich noch eine gute weile mit den Tränen aber es tat gut nun abschliessen zu können und mit reinem Gewissen nachhause zu gehen das wir endlich das Versprechen eingehalten haben und er nun mit Brigitte um seine Seeleninsel fliegen kann.

Ihm zu Ehren gingen wir danach allesamt ins Mouries, tranken einen Ouzo und assen ein Plättchen, wie er es getan hätte und dachten dabei an ihn. Manoli der gefragt hatte was der Grund für die Feierlichkeit ist, war so gerührt und den Tränen nahe, das er uns alles offerierte. Da er sich nicht abbringen lies ging ich mit dem Geld zur Spende Box der Pferde und warf es so ein. Den so haben alle etwas davon in ich muss mir kein schlechtes Gewissen machen das er uns immer einlädt.

Nun war es Zeit aufzubrechen da wir ja noch eine Verabredung hatten, Papa Jorgos und Zoe haben uns nämlich zum Abendessen eingeladen. Es gab selbergemachten Grassi von Jorgo, Einen Choriatiki ohne Feta , Patates , Keftede und Codopulo ( Poulet) in Tomatensauce. Sie hatten noch einen anderen Gast eingeladen, Dimitris, er arbeitet beim Elektrizitätswerk auf der Insel und spiel leidenschaftlich gerne Bouzouki und Baglama, Baglama ist die kleine Schwester der Bouzouki, steht ihr aber in den Tönen in nichts nach.

Somit war der Abend und der wirklich heisse Tag vorbei, wir legten uns ins stickige heisse Bett, welches trotz Ventilator nicht abkühlte. Es war so warm das selbst ich, jene die bis jetzt noch keine Tag schwitzte, nass war und alles klebte.

One thought on “Ein Abschied mit Freunden

  1. Kornelia Lang says:

    Hallo Manuel und Michelle, wir sind sehr glücklich, daß ihr Jürg seinen letzten Wunsch erfüllt habt. Im August werden wir den beiden wieder einen Besuch abstatten. L.g. Konni u. Uli

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